Segelsommer 2020
......es sollte eigentlich MEIN Segelsommer werden , auf den ich 2 Jahre mit der Renovierung von dem 22er Schärenkreuzer S 201 Finiekette hingearbeitet habe. Fehmarn-Rund vom BSV Mitte Mai , Max-Oertz vom FKY in Neustadt Ende Mai sollten als Trainingsgrundlage für den Wordcup der 22er Mitte Juni vor Flens bei Oliver Berking , in Verbindung mit der WM der 12er , dienen. Das Meldegeld war bezahlt , die Crew hatte Urlaub beantragt , die neuen Segel waren fertig....
Alles war im Plan ,....und dann kam Corona....
Und dann : Mitte Juni Finiekette aus dem Wasser , die Smaragd S57 Winnytou rein . Der Götakanal
war angesagt !Dänemark hatte sich geöffnet , in Schweden gab es keine Beschränkung.
Am 21.6. wurde die Ostwindlage Richtung Göteborg genutzt. Den lt. Vorhersagen drohenden stärkeren Westwinden eilten wir voraus und schon in der 5. Nacht lagen wir im Schärengarten kurz vor Göteborg.
Und pünklich mit dem stärkerem dann einstzenden West waren wir im Göta - Älv und Trollhättan. Dieser Wind zwang andere Segleram offenen Meer zum Verweilen in den jeweiligen Häfen , uns störte er nicht.Der nach Vänersborg folgende Vänernsee hatte es allerdings 'in sich' . Die Srecke bis Ekenäs mitten im Vänern war entspannt und auch spannend.Fanden wir doch eine Rinne mit nur 2m Tiefe und einem Tonnenabstand mit z.T. weniger als 10m Breite vor. Der Folgetag mit zunächst8-10 m/s ließ uns raumschots nur mit der Fock zum Ostufer gen Sjötorp , dem Eingang zum Göta eilen....
Und dann hatte er uns , der West ! Raumschots mit der Welle mehrfach über 10 kn , ....und dann folgten ca 4 sm Am Wind , ca 40° ,nach Sjötorp. Es gab gesehene 15.6 m/s auf der Anzeige , nicht wenig Wasser kam über , die Wellen waren kurz und knackig..und leicht höher..
Diese Situation in dieser Härte war neu für uns . Winnytou segelte und eine große Najad motorte - und kam nicht vorbei..Die 4 sm hatten es ' in sich' und zeigten die Stärke mit einem ungemein positiven Seeverhalten dieses Schiffes. Die Smaragd segelt auch beistark gegenläufiger See weich , sicher , schnell , nie schlagend in ein Wellental fallend . 1.8 to Blei im Kiel , bei 10.18 m Länge und 2.23m Breite und 3.4 to gesammt. Fazit : Smaragd immer nur Smaragd .Eine schwedische Konstruktion erstmals aus 1974 , über 200mal gebaut. Das Unterwasserschiffwurde leicht modifiziert von der altbewärten 5.5er Klasse 'abgeguckt' .In Sjötorp begann der Aufstieg zusammen mit der eben erwähnten Najad. .....
in den folgenden Tagen traf man sich immer mal wieder vor Brücken , in Schleusen . Deren Ziel war Göteborg - Göteborg rund Südschweden.Waren wir noch in den riesigen Trollhättan-Schleusen einziges Schiff , so wurde es jetzt etwas ' belebter' , aber lange , lange nicht soviel Verkehr
wie bei unserer ersten Reise vor 3 Jahren . Die alten Göta-Hotelschiffe ,die ja gerade so in die Schleusen passen ,waren aufgelegt.Wir sahen wir eingepackt in Göteborg.Es gab so manche Strecke ohne weitere Schiffe , aber immer doch fröhlich winkende , grüßendeRadfahrer beidseits des herrlichen Reiseweges. Der Göta ist einfach nur schön !! Der West blieb und schob , Achtsamkeit beim Schleusen war angesagt. Beim Abstieg der Schleusenanlage in Berg gab es die Empfehlung ,
doch auf den nächsten Tag mit weniger Wind zu warten. Aber auf 'eigene Gefahr' war es doch möglich...Als einziges Schiff in der Kammer , mit rechtzeitig eingelegtem Rückwärts und einem zusätzlichen Bremseimer ging alles gut , kein Problem.
Die 2. Kammer hatte schon Windschutz und unten nach der 7.Schleuse schmeckte das schwedische Mjukglas besonders gut....Die See'n mit ihren einzelnen , meist künstlichen Verbindungen mit ihren Brücken und Schleusen sind der Vänern , der Viken , der Vättern,
der Boren ,der Roxen , der Aspla°ngen , um schließlich in Mem die letzte Schleusung zu haben.
Insgesamt gab es 64 Schleusungen mit absolut nettem Schleusenpersonal im Göta, die Trollhättanschleusen sowie alle Brücken werden kamera-überwacht und dann gesteuert.
Trotz aller Angespanntheit vor Brücken und Schleusen ist alles problemlos zu händeln und macht sogar Spassss.
Unsere Freunde Barbara und Ralf , ebenfalls aus Lemkenhafen , befanden sich auch auf der Rückreise , von Stockholm kommend , gen Fehmarn. Sie waren einige Tage voraus . Wir eilten und in Ekenäs , dem ersten Hafen südlich Kalmar , hatten 'wir uns'. 8 Tage gemeinsames Segeln durch den doch ungemütlichen Kalmarsund und dann über Karlskrona ,Hanö ,Skillinge, Ka°seberga und Gislisläge waren sehr schön. Die Senorita ging dann in die Köge-Bugt , wir nach Klintholm und Gedser , um dann , einen kleinen Nordwestler nutzend , nach Hause zu kommen . Und alles war gut !
Der 'Trennungskanal' , wie ihn unser Freund Anders aus Karlskrona nannte ,war uns wohl gesonnen und könnte mich eigentlich ein 3. Mal locken.
Georg und Suse , unterwegs mit S57 Winnytou
Coronabedingt mieden wir große Häfen und Städte .Man achtete in DK sowie in S doch allgemein auf Abstand .Die zunächst ausgerufene Quarantäne für Schwedenrückkehrer war zwischenzeitlich aufgehoben . Ein trotzdem durchgeführter Test verlief negativ.